Was bringt mir Qualitätsjournalismus? > Inhaltsverzeichnis
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Erinnerst du dich an das Vater-Sohn-Duo aus dem Einstiegsvideo? Und ihre Diskussion, ob Videogames nun die geistigen Fähigkeiten verbessern oder süchtig machen? Der Sohn hat seine Info von einer Push-Meldung, vermutlich von einem sozialen Medium, der Vater von einer Online-Zeitung. Wer hat Recht? Nur einer, oder vielleicht beide?
Wenn wir genau hinschauen, merken wir, dass soziale Medien heute für ganz viele Dinge verwendet werden. Sie werden teilweise auch dazu genutzt, Informationen zum aktuellen Geschehen in der Welt unter die Leute zu bringen – und die Meinungen dazu. Mit dieser Funktion stehen sie in Konkurrenz zu den journalistischen Medien.
In diesem Auftrag verschafft ihr euch als Kleingruppe einen Überblick über die Vor- und Nachteile von journalistischen und sozialen Medien. Mit dem Wissen aus den verschiedenen Themen von «Was lese ich?» fällt euch das nicht schwer.
Anleitung für die Lehrperson (PDF)
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Auf journalistischen und auf sozialen Medien begegnest du oft ähnlichen Themen – aber häufig mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen:
Viele Menschen nutzen soziale Medien als Nachrichtenkanäle. Das ist nicht unproblematisch. Wenn du das Thema «Fake News und die Glaubwürdigkeit von Medien» bearbeitet hast, kannst du erklären, warum.
Sind soziale Medien also schlecht und journalistische Medien gut? So einfach ist es nicht! Apps wie Instagram, Twitter oder TikTok sind superpraktisch – für die Funktionen, für die sie gedacht sind. Entscheidend ist dein Bedürfnis: Worum geht es dir? Unterhaltung, schneller Austausch mit Kolleg*innen? Oder zuverlässige Informationen, weil du dir zu etwas eine eigene Meinung bilden willst?
Kein Zweifel: Für den ersten Fall sind soziale Medien toll. Wenn du aber verlässliche Informationen zu aktuellen Themen suchst, musst du dich hier immer fragen: Wer steckt dahinter? Kann ich der Quelle vertrauen? Meist wird die Antwort lauten: «Weiss ich nicht».
Hier punktet der Qualitätsjournalismus. Du weisst, woher die Informationen stammen. Zwar findest du neben harten Fakten auch Meinungen. Aber hier sind sie klar als solche bezeichnet, und es werden mehrere Sichtweisen dargestellt. So liefert dir Qualitätsjournalismus verlässlichere Informationsgrundlagen, um Entscheidungen zu treffen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
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Die neue Themenübersicht findest du hier:
Für eine Meldung über ein Ereignis versuchen Journalist*innen folgende Fragen zu beantworten:
Was ist geschehen?
Wann ist es geschehen?
Wo ist es geschehen?
Wie ist es geschehen?
Warum ist es geschehen?
Wer hat etwas getan?
Woher stammt die Information?
Sogenannte Suchalgorithmen erkennen auf Google, Youtube und anderen Plattformen aufgrund deiner bisherigen Internet-Nutzung deine Vorlieben und Interessen. Wenn du Suchbegriffe eingibst, filtern sie damit Ergebnisse heraus, die du wahrscheinlich erwartest. Im Web befindest du dich also sozusagen in einer Blase, in der dir gar nie die ganze mögliche Auswahl angezeigt wird. Das nennt man Filterblase. Deshalb erhält eine andere Person andere Suchergebnisse als du, obwohl ihr die gleichen Begriffe eintippt.
Jemand betreibt Desinformation, wenn er oder sie mit Absicht falsche oder irreführende Informationen verbreitet. Die Person oder Gruppe hat dabei das Ziel, die Gesellschaft, andere Gruppen oder Einzelpersonen zu täuschen oder zu beeinflussen.
Auch die falsche Information selbst wird als Desinformation bezeichnet, also nicht nur das Verbreiten, sondern auch der Inhalt.
Sie zeigen Gegenstände, die es entweder in Wirklichkeit gibt (z. B. einen Autobus) oder für die wir eine mehr oder weniger konkrete bildliche Vorstellung haben (z. B. ein Gespenst).
Es spielt dabei keine Rolle, ob die Darstellung vereinfacht ist oder Details davon absichtlich verzerrt werden. Typische Beispiele finden sich in Fotos und Filmen, aber auch in Illustrationen, Zeichnungen und Karikaturen.
Diese finden wir in journalistischen Medien häufig in Form von Diagrammen und Info-Grafiken. Sie verwenden grafische Elemente wie Linien, Rechtecke, Säulen, Kreise, Pfeile usw., um Sachverhalte darzustellen, etwa den Verlauf der Körpertemperatur bei einem kranken Kind im Spital oder den Ablauf eines Arbeitsprozesses.
Manchmal werden abstrakte Darstellungen auch mit vereinfachten Abbildungen von Dingen kombiniert, die es in Wirklichkeit gibt. Im Alltag finden wir Piktogramme (z. B. Rauchverbot), bei Computern und Smartphones die Icons usw.
Der Begriff kommt vom griechischen Wort «ethos». Das bedeutet so viel wie «Sitte» oder «Gewohnheit».
Ethik ist eine Wissenschaft. Ihr Thema ist das moralische Handeln von Menschen. An welchen Werten sollen wir uns dabei orientieren? Was ist gutes, was ist schlechtes Handeln? Zum Beispiel: Ist es ok, Tiere zu töten, um ihr Fleisch essen zu können? Was ist wichtiger: die persönliche Freiheit oder das Wohlergehen der ganzen Gesellschaft?
Organisationen oder Regierungen müssen nicht selten Entscheidungen fällen, die grossen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Zum Beispiel: Darf eine Regierung die Bevölkerung (also auch dich) verpflichten, sich gegen schwere ansteckende Krankheiten zu impfen? Bei solchen und ähnlichen Fragen werden oft Ethiker*innen um Rat gebeten.
Absichtlich veröffentlichte Falschinformationen mit dem Ziel, die Meinung und das Verhalten von möglichst vielen Menschen zu beeinflussen. Fake News sehen aus wie echte Nachrichten und sollen Emotionen auslösen (Ärger, Angst, Empörung), damit die Empfänger*innen die Nachricht sofort teilen, ohne sie zu prüfen.
Persönlichkeit im Gesetz meint nicht den Charakter, sondern einen Menschen als eigenständige Person. Alle Menschen haben eine Reihe von Rechten, die im Zivilgesetzbuch festgehalten sind. Zusammen genommen nennt man sie das «Recht der Persönlichkeit». Ein besonderer Abschnitt dieses Rechts, der «Schutz der Persönlichkeit», schützt dich vor ungerechtfertigten Eingriffen in deinen Lebens- und Freiheitsbereich – durch andere Menschen, Organisationen oder durch den Staat.
Falschinformationen stellen Fakten falsch oder unvollständig dar. Man findet sie häufig in sozialen Medien, manchmal auf privaten Websites und sehr selten in News-Medien. Sie werden meistens unabsichtlich verbreitet (ungenügendes Faktenwissen, ungenügende Recherche und Quellenprüfung). Im Gegensatz zu privaten Quellen korrigieren News-Medien eine Falschmeldung, wenn sie entdeckt wird. Es gibt auch Falschinformationen, die absichtlich verbreitet werden. In diesem Fall sprechen wir von Fake News.
Die Ausgaben setzen sich ähnlich zusammen wie bei einem Unternehmen mit Print- und Online-Zeitungen.
Push-Meldungen (engl. für stossen, schieben) sind Benachrichtigungen, die ohne das Öffnen der jeweiligen App auf deinem Smartphone oder Tablet erscheinen. Wenn man eine App installiert, werden sie meistens automatisch aktiviert. Du kannst sie aber in den Einstellungen deines Geräts ausschalten.
SRG:
Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft
SSR:
französisch: Société suisse de radiodiffusion et télévision
italienisch: Società svizzera di radiotelevisione
rätoromanisch: Societad svizra da radio e televisiun
Infotainment setzt sich aus den Worten «Information» und «Entertainment» zusammen. Dabei werden Informationen und Fakten mit unterhaltsamen Elementen untermalt und aufgelockert.
Ein klassisches Beispiel von Infotainment ist Werbung, in der Informationen zu Produkten und Dienstleistungen unterhaltsam präsentiert und inszeniert werden.
Ein weiteres Beispiel sind Quiz-Shows, in denen die Teilnehmenden die Informationen selber herausfinden müssen.
Online-Medien sind Medien, auf die du über das Internet zugreifen kannst. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Kategorien.
Hier eine Auswahl (nicht vollständig):
Beispiele aus der Schweiz:
Beispiele aus dem Ausland:
Sie bezeichnet das Recht von Einrichtungen der Presse und anderer Medien, ihre Tätigkeit ungehindert auszuüben. Der Staat darf Nachrichten und Meinungen nicht zensieren oder verbieten.
Der Begriff «Presse» stammt aus einer Zeit, als Informationen noch alle mit einer Druckerpresse gedruckt werden mussten, um sie zu verteilen. Im letzten Jahrhundert benutzte man ihn, um die Gesamtheit der gedruckten Zeitungen und Zeitschriften zu bezeichnen. Heute reden wir von Presse, wenn es um journalistische Medien geht – egal ob gedruckt oder elektronisch.
Eine Infografik ist eine Abbildung, die schwierige Zusammenhänge und Sachverhalte bildlich und vereinfacht darstellt.
Nutzer*innen können mit einer Infografik auch komplexe Themen schnell überblicken und verstehen.
Einer der Grundsätze für Werbung in der Schweiz ist die Transparenz (wörtlich: Durchsichtigkeit). Werbung soll als solche erkennbar sein – zumindest bei genauerem Hinsehen, wie du das oben gemacht hast.
Eine digitale Zeitungs- oder Zeitschriftenausgabe, die vom Inhalt und Layout her mit ihrem Printpendant identisch ist, wird E-Paper (englisch für E-Zeitung) genannt. Wie viele gedruckte Publikationen, sind E-Papers oft kostenpflichtig. Die meisten Zeitungen und viele Zeitschriften in der Schweiz sind als E-Paper verfügbar.
Eine Zeitschrift, manchmal auch Magazin genannt, ist ein Medienprodukt aus der Gruppe der Print- oder Onlinemedien. Die Wesensmerkmale von Zeitschriften sind die regelmässige, fortgesetzte Erscheinungsweise, oft wöchentlich, 14-täglich oder monatlich, und die thematische Ausrichtung.
Eine Zeitung ist ein Medienprodukt aus der Gruppe der Print- oder Onlinemedien. Die Wesensmerkmale von Zeitungen sind die regelmässige, fortgesetzte Erscheinungsweise, die Ansprache der breiten Öffentlichkeit, die aktuelle Nachrichtenübermittlung und die unbeschränkte inhaltliche Vielfalt.
Special-Interest-Zeitschriften wenden sich mit speziellen Themen an ihr Publikum oder konzentrieren sich auf klar abgegrenzte Sachgebiete des Freizeitbereichs. Hier finden sich Mode-, Musik-, Auto-, Koch-, Hobby- und Tierzeitschriften, aber auch Erzeugnisse über Wohnen, Haus und Garten.
Beispiele:
Schweizer Golf Magazin, Schweizer Hunde Magazin, Schwinger Magazin
Die Auswahl der Themen und die Darbietung spricht vor allem Berufsgruppen an. Die Artikel werden meist von Fachleuten verfasst.
Beispiele:
Bildung Schweiz für Lehrpersonen, Schweizer Optiker für Optiker, Schweizer Maschinenmarkt für Fachleute in der Industrie
Die Publikationen dieser Gruppe befassen sich ausschliesslich mit Themen aus den Bereichen Finanz und Wirtschaft.
Beispiele:
Bilanz, Finanz und Wirtschaft, Handelszeitung
Publikumszeitschriften wenden sich an eine breite Leserschaft. Aufmachung und Inhalt sind stark durch Reportagen und Bilder geprägt. Sie bieten Beiträge zu den verschiedensten Themen wie Politik, Wirtschaft, Kultur, Mode, Gesundheit, Reisen, Ernährung, vermitteln Lebenshilfe, berichten über Personen des öffentlichen Lebens usw. Je nach Publikation ergeben sich unterschiedliche Schwerpunkte.
Beispiele:
Weltwoche, Schweizer Illustrierte, Schweizer Familie, Tele
Sonntagszeitungen richten sich wie die Tageszeitungen an ein breites Publikum und enthalten in erster Linie ebenfalls Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Sie sind mehrheitlich im ganzen Sprachgebiet verbreitet.
Beispiele:
SonntagsBlick, SonntagsZeitung, NZZ am Sonntag, Schweiz am Wochenende
Regionale Wochenzeitungen richten sich wie die Tageszeitungen an ein breites Publikum und enthalten in erster Linie ebenfalls Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport – meist aber nur aus der betreffenden Region.
Beispiele:
Appenzeller Volksfreund, Willisauer Bote, Frauenfelder Woche, Urner Wochenblatt
Tageszeitungen richten sich an ein breites Publikum und enthalten in erster Linie aktuelle Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Sie haben praktisch immer einen starken Bezug zu ihrem Verbreitungsgebiet.
Beispiele:
Blick, Tages-Anzeiger, Neue Zürcher Zeitung, 20 Minuten, Watson
Ein Ressort bezeichnet einen Zuständigkeitsbereich eines Unternehmens. Synonyme sind Abteilung oder Arbeitsgebiet.
Lauterkeit bedeutet so viel wie Fairness und Ehrlichkeit. Die Schweizerische Lauterkeitskommission setzt sich für faire Werbung ein. Wenn Personen oder Unternehmen mit einer Werbung nicht einverstanden sind, können sie bei dieser Kommission eine Beschwerde einreichen. Die Beurteilung ist kostenlos. Die Lauterkeitskommission gibt danach eine Empfehlung ab (z. B. dass die Werbung besser gekennzeichnet werden muss).
Der Verlegerverband hat Empfehlungen zum Umgang mit bezahlter Werbung formuliert.
Wenn Werbetreibende dafür bezahlen, dass ein Inhalt erscheint, muss das angezeigt werden. Die Werbemittel müssen transparent sein, d. h., sie müssen klar und erkennbar gekennzeichnet werden.
Eine Sammlung von Regeln und Rechten für Journalist*innen. Wir haben ihm ein eigenes Kapitel gewidmet. Du findest es hier.
Inhalte, die von Journalist*innen nach ihren Arbeitsgrundsätzen erstellt oder ausgewählt wurden.
Paywall (deutsch: Bezahlschranke) kommt vom englischen «to pay» (zahlen) und «wall» (Mauer). Ein Teil des Inhalts ist hinter der «Mauer». Du zahlst einen Betrag, um durchgelassen zu werden.
Ein Verlag ist ein Unternehmen, das Medienprodukte wie Zeitungen, Zeitschriften, Bücher oder sogar Spiele herstellt, veröffentlicht und verkauft.
Öffentliches Recht regelt das Verhältnis zwischen dem Staat und den einzelnen Bürger*innen (im Gegensatz zum Privatrecht – das regelt das Verhältnis der Bürger*innen oder Unternehmen untereinander).
In unserem Zusammenhang bedeutet der Begriff, dass eine Organisation, die dem öffentlichen Recht untersteht, zur Mehrheit an einem solchen Unternehmen beteiligt ist. Solche Organisationen sind z. B. der Bund oder ein Kanton.
Unter Service public (französisch für Dienst für die Öffentlichkeit) versteht man Dienstleistungen, welche die staatlichen Institutionen (Bund, Kantone und Gemeinden) für die Bürger*innen erbringen.
Beispiele sind die Post, öffentlicher Verkehr, die Wasserversorgung oder die Müllabfuhr. Der Staat muss das nicht unbedingt selbst tun, er kann auch Unternehmen damit beauftragen.
Ein Algorithmus ist ein Prozess, der bestimmte Berechnungen vornimmt. Das kann etwas ganz Einfaches sein oder – wie diesem Fall – etwas sehr Kompliziertes. Die Algorithmen, die das Online-Verhalten der Nutzer*innen auswerten, laufen im Hintergrund ab. Sie sind so ausgeklügelt, dass die Online-Dienste sie geheim halten.
Die meisten Gesetze und anderen Erlasse, die das Parlament beschliesst, treten ohne Volksabstimmung in Kraft. Wenn aber die Stimmberechtigten mit einem Beschluss nicht einverstanden sind, können sie sich dagegen wehren. Das nennt man ein fakultatives Referendum. Stimmberechtigte, die gegen den Beschluss sind, müssen dann 50’000 gültige Unterschriften sammeln. Gelingt das, so kann das Volk darüber abstimmen, ob der Beschluss in Kraft treten soll oder nicht.
Eine eidgenössische Volksinitiative ermöglicht es dem Volk, die Bundesverfassung zu ändern. Damit eine Volksinitiative zustande kommt, müssen die Initiantinnen und Initianten 100’000 Unterschriften von stimmberechtigen Personen sammeln. Das Parlament prüft, ob die Initiative gültig ist, das heisst, ob sie gewisse Vorgaben erfüllt. Falls ja, wird sie dem Volk zur Abstimmung unterbreitet.
Als Fairness-Prinzip bezeichnet man das Gebot, beide Seiten anzuhören, den Ankläger*innen wie die angeklagte Partei. Journalist*Innen müssen Betroffene anhören, bevor sie schwere Vorwürfe publizieren. Im Beitrag muss die Stellungnahme der beschuldigten Person, die sogenannte Gegendarstellung, auch genannt werden. Im Bericht muss sie nicht gleich viel Platz einnehmen wie die Kritik. Aber die Stellungnahme muss im gleichen Medienbericht fair wiedergegeben werden.
Menschenrechte sind Rechte, die jede Person hat (also auch du), einfach weil sie ein Mensch ist. Es sind also angeborene Rechte. Man darf sie keinem Menschen wegnehmen und sie können auch nicht verkauft werden. Sie garantieren den Menschen Freiheit und Eigenständigkeit und schützen sie vor Eingriffen durch andere Personen, wie beispielsweise wenn dich jemand als Unfallopfer fotografiert. Zu deinen Menschenrechten gehören zum Beispiel das Recht auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit und bestimmte Freiheitsrechte, wie eben das Recht, die eigene Meinung frei zu äussern. Die Vereinten Nationen (UNO) haben die Menschenrechte 1948, kurz nach ihrer Gründung, in ihre Grundsätze aufgenommen. Leider halten sich auch heute nicht alle Mitgliedstaaten daran.
Der Schweizer Presserat ist ein Gremium von 21 Personen, darunter auch einige ohne Medienberufe. Er nimmt Beschwerden über redaktionelle Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften sowie Online-Medien entgegen und beurteilt, ob der Journalistenkodex verletzt wurde.
Beschweren können sich Personen, aber auch Organisationen, Unternehmen und Institutionen. Die Beschwerde ist für Privatpersonen kostenlos.
Der Begriff Kodex hat mehrere Bedeutungen. Hier steht er für eine Sammlung von Regeln und Normen eines Sachbereichs (in unserem Fall des Journalismus).
Influencer*innen (von englisch «to influence» für «beeinflussen») sind Personen, die in den sozialen Medien häufig auftreten, hohes Ansehen und viele Follower haben. Das können Blogger*innen, Sportler*innen, YouTuber*innen, Promis usw. sein. Marken und Unternehmen nutzen die Chance, ihre Produkte bekannt zu machen, indem sie mit Influencer*innen Verträge abschliessen. Diese preisen die Produkte auf ihren Kanälen an und bekommen Geld dafür.
Menschen, die an eine Verschwörungstheorie glauben, haben einen Verschwörungsverdacht: Sie sind der Überzeugung, dass eine Gruppe von Leuten, eine Organisation oder eine Regierung eine geheime Abmachung hat, eine unrechtmässige und «böse» Absicht zu verfolgen. Dieser Verdacht wird aufrechterhalten, obwohl es Beweise dagegen gibt. Anders als bei Fake News verbreiten die Betroffenen dabei nicht einfach Falschinformationen, sondern glauben selber an ihre Erzählungen.
Ein Impressum (lateinisch für Hineingedrücktes) ist eine Angabe über die Herkunft einer Publikation. Es enthält Angaben über den Verlag, Autor*in, Herausgeber*in oder die Redaktion. Im Impressum kann man die Verantwortlichen für die Publikation nachschauen. Man findet es meistens am Anfang oder am Ende einer gedruckten Zeitung und am Ende einer Webseite.
Twitter ist ein typisches soziales Medium, weil Menschen damit anderen Menschen auf einfache Weise etwas mitteilen können. Auf Twitter tun sie dies mit Kurznachrichten («Tweets» genannt, von englisch to tweet für zwitschern). Die Anzahl Zeichen pro Tweet ist begrenzt. Aktuell liegt die Obergrenze bei 280 Zeichen. In Zukunft könnte sie noch erhöht werden.
Ein News-Portal ist eine Online-Zeitung. Manche News-Portale sind Online-Versionen von gedruckten Zeitungen (zum Beispiel 20min.ch), andere publizieren ihre Beiträge nur Online (zum Beispiel watson.ch). Ein News-Portal ist nicht dasselbe wie ein E-Papier (siehe E-Paper).
Wikipedia ist ein Online-Lexikon. Geschrieben wird es aber nicht nur von Fachleuten. Jeder und jede kann Inhalte beitragen. Es gibt aber trotzdem eine Art Kontrolle: Geprüft werden die Inhalte von anderen Nutzer*innen. Fällt jemandem ein Fehler auf, kann sie oder er den Fehler korrigieren. Nicht selten findet man über einem Beitrag auch eine Bemerkung, dass er ungenügend durch Quellen abgesichert ist oder bereinigt werden sollte.
Eine Flut von negativen Reaktionen von Nutzer*innen in sozialen Medien. Die Reaktionen beziehen sich meistens auf Äusserungen oder Handlungen von öffentlich bekannten Personen oder Unternehmen. Häufig sind sie nicht sehr sachlich oder fair, manchmal sogar beleidigend oder bedrohend.
Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine,
menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität
nachzuahmen.
Medienethik untersucht die Arbeitsweise in den Massenmedien und die Verhaltensweisen der Benutzer*innen dieser Medien. Sie versucht, Werte, Regeln und Normen für Medienschaffende zu formulieren.
Soll es z. B. erlaubt sein, sich mit einer Karikatur über religiöse Überzeugungen lustig zu machen?
Soziale Medien sind digitale Technologien, die es den Nutzer*innen ermöglichen, im Internet miteinander zu kommunizieren und Inhalte auszutauschen. Dazu gehören soziale Netzwerke (z. B. Instagram, Snapchat, WhatsApp, Facebook, Twitter), aber auch Weblogs oder Wikis. Die Inhalte kann man entweder nur einer bestimmten Person zugänglich machen, einer bestimmten Gruppe, oder sie sind ganz öffentlich sichtbar. Im Gegensatz zu Zeitungen gibt es in den meisten sozialen Medien kaum Kontrolle der Qualität von Inhalten. (Ausnahmen: Weblogs in Online-Zeitungen, Wikipedia).
Inhalte, die von den Nutzenden erzeugt und von ihnen auf einer Plattform publiziert werden (Texte, Bilder, Videos, Tondateien).
Journalismus ist die periodische publizistische Tätigkeit in den Medien, die zur öffentlichen Meinungsbildung beiträgt. Hinter den Beiträgen zu meist aktuellen und zum Teil komplexen Themen steht eine professionelle Redaktion mit ausgebildeten Fachleuten. Wichtige Merkmale der journalistischen Arbeitsweise sind:
Eine journalistische Darstellungsform ist durch mehrere Merkmale bestimmt, zum Beispiel:
Typische Beispiele sind die Nachricht, der Kommentar und die Reportage.
Ein Podcast ist eine Serie von Mediendateien (Audio oder Video), die man über das Internet bezieht. Das sind z. B. Mitschnitte von Radiosendungen, Interviews, vorgelesene Zeitungsartikel, Musiksendungen usw. Podcasts kann man abonnieren. Das Wort setzt sich zusammen aus dem englischen Wort broadcast (für senden) und der Bezeichnung für den tragbaren MP3-Player iPod. iPods waren beim Aufkommen von Podcasts die wichtigsten Geräte, um sie zu hören. Heute werden Podcasts hauptsächlich auf Smartphones gehört oder angeschaut.
Ein Newsletter ist ein elektronisches, regelmässig erscheinendes Rundschreiben. Absender sind Organisationen wie Unternehmen oder Vereine. Sie wollen ihre Mitarbeitenden, Kund*innen oder Mitglieder über Angebote oder Neuigkeiten informieren. Newsletter werden nur an Abonnent*innen verschickt, das heisst, an Personen, die angegeben haben, dass sie immer den neusten Newsletter bekommen wollen.
Ein Weblog, oder kurz Blog, ist eine Art Online-Tagebuch. Eine Person verfasst darin persönlich gefärbte Beiträge zu bestimmten Alltagsthemen, z. B. über die Stationen einer Reise, Kochtipps, Erlebnisse beim Pendeln oder Ähnliches. Es gibt kaum ein Thema, über das sich nicht bloggen liesse. Manche Blogs sind nur bestimmten Personen zugänglich (Freund*innen, Bekannte), andere kann man abonnieren, auch wenn man den oder die Verfasser*in nicht persönlich kennt.
Wikis sind Online-Nachschlagewerke. Der Ausdruck kommt von hawaiianischen wiki-wiki für schnell. Es gibt viele Wikis für bestimmte Themen. Das bekannteste jedoch – Wikipedia – deckt fast alles ab, was es zu wissen gibt. Gefüllt wird es von Personen, die über ein Thema Bescheid wissen und dazu einen Beitrag verfassen. Jede und jeder kann dazu beitragen. Das heisst aber auch, dass auch mal was Ungenaues oder Falsches drinstehen kann. Wer einen solchen Fehler entdeckt, kann ihn verbessern. So wird das Wiki immer genauer.
Ein Medienhaus ist ein Unternehmen, das Medien herausgibt, z. B. ein Zeitungsverlag oder ein TV-Sender.
Eine journalistische Quelle ist das Material, das einem Beitrag zugrunde liegt. Das können z. B. Aussagen einer Person oder eine Agenturmeldung sein, aber auch Medien wie Webseiten oder ein Sachbuch.
Agenturmaterial ist das, was Nachrichtenagenturen ihren Kunden liefern. Es sind gesammelte und geprüfte Meldungen, die von den Zeitungen, Zeitschriften, TV-Sendern usw., die sie kaufen, weiterverarbeitet werden. Was Nachrichtenagenturen machen, erfährst du weiter unten.
Medienmitteilungen sind Informationen von Organisationen (z. B. eine Firma oder eine Bundesbehörde). Sie werden den Medienleuten schriftlich zugestellt oder an einer Konferenz mündlich mitgeteilt. Wir gehen später noch näher auf Medienkonferenzen ein.
Nachrichtenagenturen sind Unternehmen, die Nachrichten aus der ganzen Welt sammeln, prüfen und sie an Medienunternehmen wie z. B. Zeitungen verkaufen. So müssen diese nicht alle Nachrichten selber beschaffen. Wir gehen später noch näher auf Nachrichtenagenturen ein.
Redaktion hat mehrere Bedeutungen:
a) die Abteilung eines Medienunternehmens, wo die journalistische Arbeit stattfindet. Hier arbeiten alle Personen, die an der Beschaffung und der Aufbereitung der Informationen beteiligt sind,
b) die Gesamtheit der Redaktor*innen eines Medienbetriebs und
c) ihre Tätigkeit, das Redigieren.