Menschen, die an eine glauben, haben einen Verschwörungsverdacht: Sie sind der Überzeugung, dass eine Gruppe von Leuten, eine Organisation oder eine Regierung eine geheime Abmachung hat, eine unrechtmässige und in ihren Augen «böse» Absicht zu verfolgen. Der Verdacht wird aufrechterhalten, obwohl es Beweise dagegen gibt. Die Betroffenen verbreiten dabei nicht einfach Falschinformationen, sondern glauben selber an ihre Erzählungen. Das unterscheidet sie auch von Fake News. Fake News werden gezielt konstruiert, und ihre Verfasser*innen wissen genau, dass sie falsch sind.
Obwohl alle ihn verwenden, ist der Ausdruck «Verschwörungstheorie» eigentlich unzutreffend. In der Wissenschaft bezeichnet man einen Erklärungsansatz als Theorie. Eine solche Theorie versucht, die Daten, die Wissenschaftler*innen gesammelt haben, zu erklären. Sie sind sich dabei bewusst, dass neue Daten gegen eine aktuelle Theorie sprechen können. Dann wird sie entweder verbessert oder ganz fallen gelassen, und man entwickelt eine neue, bessere Theorie.
Verschwörungstheorien haben aber keine wissenschaftliche Grundlage. Leute, die an sie glauben, sind auch nicht bereit, ihre Überzeugung fallen zu lassen, wenn Fakten dagegensprechen. Man sollte deshalb besser von Verschwörungserzählungen oder -mythen sprechen.